(3) Industrielle Revolution
Dass der 3. Stand mehr Rechte für sich forderte, lag auch darin
begründet, dass seine Mitglieder z.B. in Bau- und Militärtechnik Dinge
konnten, die der adelige 1. Stand selbst nicht zustande brachte, aber
gerne haben wollte. So wurde der 3. Stand immer selbstbewusster und
wichtiger. Diese Entwicklung führt auch in die industrielle Revolution.
Die Erfindung der Dampfmaschine - eine kleine sahen wir in der Klasse voll
unter Dampf in Aktion - veränderte das Leben vieler arbeitender Menschen
ganz enorm. Einerseits konnte viel mehr produziert werden, andererseits
kam dieser Fortschritt nicht in erster Linie den Arbeitern zugute, sondern
vor allem den neureichen Fabrikbesitzern, die das Wohl der Arbeiter wenig
interessierte. Die schlimmsten Auswirkungen gab es in der neuen
Textilindustrie, in Spinnereien und Webereien. Die Schlesischen Weber
taten sich in ihrer Not zusammen und begründeten so die moderne
Gewerkschaftsbewegung. Arme "Schlesische Weber" gibt es heut bei uns
nicht mehr. Aber in Fernost, wo heute unsere preiswerte Kleidung herkommt,
müssen Menschen für uns unter Bedingungen arbeiten, die bei uns als
unmenschlich gelten würden.
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(2) Französische Revolution und Napoleon
Nachdem der absolute Herrscher in der Revolution abgesetzt worden war,
war Frankreich nicht sofort eine gut laufende Demokratie. Denn der 3.
Stand und seine Vertreter, die bislang nichts zu bestimmen gehabt hatten,
mussten erst lernen, wie man ein Land demokratisch und gerecht regiert.
Dabei kam es nach anfänglichen Gefühlen der Befreiung schnell zu einer
neuen Schreckensherrschaft. In dieser Zeit, als vieles drunter und drüber
ging, konnte sich Napoleon, ein junger erfolgreicher Artillerieoffizier,
als Ordnungskraft ins Spiel bringen. Einerseits rettet er viele Erfolge
der Revolution, z.B. die Gleichheit aller vor dem Gesetzt, andererseits
setzte er sich selbst eine Kaiserkrone auf und wollte ganz Europa
unterwerfen, was ihn schließlich um all seine Erfolge brachte. Dazu sahen
wir einige Folgen eines Napoleonfilmes des ZDF.
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(1) Absolutismus und französische Revolution
Es war schon interessant am Beispiel Frankreichs zu sehen, dass es eine
Zeit gab, in der die einfachen Menschen gar nichts zu bestimmen und der
adelige Herrscher, der König, absolut alles für alle bestimmen konnte. Er
war Regierungschef, Richter und Gesetzgeber zugleich und vor seinen
Gesetzen waren nicht alle gleich. Das war für die Menschen dann irgendwann
nicht mehr zu ertragen, zumal die einfachen Leute immer mehr Steuern
zahlen mussten und immer weniger zu essen hatten, weil der König und seine
adelige Führungsschicht, der 1. Stand, sehr schlecht wirtschafteten. Auch
die Kirche, der 2. Stand, war den einfachen Menschen, dem 3. Stand, keine
Hilfe - im Gegenteil: Die Kirche unterstütze den König und tat so, als ob
Gott dem König die Regierungs-, Richter- und Gesetzgebungsgeschäfte
feierlich übergeben hätte. Das führte zur französischen Revolution und
zur Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte. Da geht es uns heute
deutlich besser: Bei uns herrscht Gewaltenteilung: Das von allen gewählte
Parlament macht die Gesetze, die für alle gelten (Legislative). Die
unabhängige Justiz, an die sich jeder wenden kann, wacht über die
Einhaltung der Gesetze und die Gleichbehandlung aller Bürger (Judikative).
Die Regierung führt das durch, was in den Gesetzen vorgesehen ist
(Exekutive). Außerdem wurde die Frage aufgeworfen, ob es denn auch so
etwas wie Allgemeine Schülerrechte gibt. Da machtet ihr einen Vorschlag.
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