(2)
Mit Erziehungstheorien argumentieren: Z.B.: Hurrelmann im pädagogischen
Fachaufsatz
An unseren "VHS-Vorträgen" für Väter vom Schlage
des Herrn Huber (s.u.) haben wir herausgefunden, wie ein pädagogisch
überzeugender Vortrag, der seine Adressaten erzieherisch schlauer
macht, gegliedert sein sollte: 0. Klare Einleitung mit Ziel- und Ergebnisankündigung
- 1. Fall im Fallzusammenhang - 2. Theorie im Theoriezusammenhang - 3.
Fall und Theorie so verknüpft, dass Ratschläge/Folgerungen überzeugen.
Dem entspricht genau das, was in den typischen 3 Aufgaben einer Pädagogik-Klausur
der Reihe nach immer wieder gleich wiewohl im Detail unterschiedlich verlangt
wird. Die drei Klausuraufgaben sind eine Gliederungshilfe für einen
pädagogischen Fachaufsatz, dessen Ziel und Ergebnis in Punkt 0 vorab
anzukündigen ist. Denn nur, wenn man weiß, wo man hin will,
kann man gezielt bzw. überzeugend argumentieren und schreiben.
Wir benutzen nun den Fall Huber weiter, verbinden ihn aber mit einer Theorie
von Klaus Hurrelmann ....
|
|
(1)
Einführung in das Erziehungsfeld: Möchte ich bei solchen Eltern
leben?
Was alles zum Erziehungsbegriff und zum Erziehungfeld dazugehört,
ergibt sich gut, wenn man versucht, eine Erziehungsvorstellung aus einem
anderen Kulturkreis zu verstehen. In diesem Zusammenhang erarbeiteten
wir unseren ersten vorläufigen Erziehungsbegriff, ein erste Theorie.
Interessant dabei war, dass der Text Gibrans zunächst sehr liberal
klang, wenn den Eltern geraten wird, die Kinder ihren eigenen Weg gehen
zu lassen. Bei näherem Hinsehen wurde jedoch klar, dass dabei nicht
die Freiheit der Kinder im Fokus stand, wenn von den Eltern Zurückhaltung
verlangt wurde, sondern dieser so geschaffene Raum soll dem Durchsetzen
von außen vorgegebener religiöser Ziele dienen. Insofern vertritt
Gibran eine religiös autoritäre Erziehung.
Bei solchen Eltern wollte dann doch keiner leben.
Ohne Ziele geht es aber in der Erziehung nicht. Die Frage ist, wo kommen
sie her? Wir sind der Meinung, dass in demokratischen Zeiten die Ziele
nicht von außen vorgegeben werden dürfen, sondern aus der Vernunftdiskussion
der Beteiligten erwachsen müssen. Entsprechend sieht unser erster
Erziehungsbegriff aus.
Am Fall Huber untersuchen wir nun, wie wir unseren Erziehungsbegriff fruchtbar
auf einen Fall anwenden können. Dazu stellen wir uns einen VHS-Kurs
zum Thema "Demokratisch richtige Erziehung" vor und versuchen,
am Beispiel des Falles Huber und von unserer Theorie ausgehend einen überzeugenden
Ratschlag zu begründen.
|
|