Q1-12-PA-L1-15
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Q1.2:
Entwicklung und Sozialistion im Jugendalter
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(6) Erwachsen werden (Erikson und Hurrelmann)
In der letzten Unterrichtsreihe de Q1 fassen wir vor allem unter der
Theorie von Hurrelmann die Q1 zusammen. ....
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(5)
Jugendkrisen aus systemischer Sicht
Die systemische Perspektive auf Jugendkrisen betrachten wir mit Hilfe
eines Fallbeispiels zur Magersucht im Fall Beate. - Wie alle Therapien
sucht auch die systemische Therapie einen nachvollziehbaren Grund für
das zunächst völlig unerklärbare Verhalten eines Menschen.
Denn nur, wenn ein "Grund" gefunden wurde, gibt es diesen zu
bearbeiten und so den Fall zu lösen.
Die systemische Therapie sucht den Grund im System der unmittelbaren Bezugspersonen
des Betroffenen. In unserem Fall geht die systemische Therapie nicht davon
aus, dass das - krass ausgedrückt - die Magersucht in Beate steckt,
ein Defekt in ihr ist, der in ihr ggfs. mit einer Tablette, also chemisch,
lösbare wäre. Die systemische Therapie geht davon aus, dass
Beates Familie an Magersucht leidet und Beate lediglich Symptomträger
des Familienleidens ist. Weiter geht sie davon, dass es für Beate
in ihrer Familie gute Gründe in dieser Familie, nicht zu essen. Um
das Problem zu lösen, muss das Familiensystem in der Therapie so
verändert werden, dass es für Beate wieder gute Gründe
gibt zu essen. - In vielen Familien wurde so schon die systemische Therapie
abgebrochen, weil der z.B. der Vater merkte, dass der Therapeut auf dem
Weg war, dem Vater Verhaltensänderungen nahe zu legen, damit die
Tochter wieder gute Gründe zu essen hätte. Dann wird die Tochter
u.U. in eine Einzeltherapie in eine Klinik eingewiesen. Dort sich Erfolge
erzielbar, aber zurück in der Familie ist bald alles wieder beim
Alten.
Wir denken und spielen (Schäfer lässt grüßen) uns
zunächst einmal in die Familiensituation hinein. Dazu bilden wir
fünf Familien- und Therapiegruppen. In erster Näherung nähen
wir und mit einem "Standbild" der Familie ihrem System, dann
spielen wir eine typische Familienszene und versuchen dann einen typischen
Therapieverlauf auf die Videobühne zu bringen. Die systemische
Therapie geht stets von den aktuellen Familienbeziehungen aus. Der
Therapeut, der versucht, durch gezieltes Fragen zur Selbsterkenntnis ihrer
Verstrickungen zu bringen, braucht jedoch auch Ideen, wo in der
Entwicklung des Systems und der Systemmitglieder Möglichkeiten liegen
könnten, dass sich das System so in die Sackgasse manövriert hat. Hier
bietet
Stierlin ein Reihe von Analyseansatzpunkten.
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(4)
Jugendkrisen, deviantes Verhalten, psychoanalytisch und sozialpsycholgogisch
(Rauchfleisch bzw. Heitmeyer/Hurrelmann)
In Q1 beschäftigten wir uns vor allem damit, wie heute der Mensch
gesehen werden muss/sollte, damit man ihn in seiner Entwicklung gerecht
werden kann, die ihn zu einem selbstständigen, demokratischen und
friedliebenden Menschen werden lässt. Nun betrachten wir vor allem
die Jugendphase des Menschen, in der häufig Entwicklungskrisen zu
bewältigen sind. Ganz unmöglich erscheint es auf den ersten
Blick, sich zu erklären, wie aus einem süßen, sonnigen
Baby z.B. 16 Jahre später ein mit Springerstiefeln ausgestatteter
Baseballschläger bewaffneter Gewalttäter werden konnte, der
Menschen anderer Hautfarbe durch die Innenstädte jagt, sie stellt
und schwer verletzt oder gar ums Leben bringt.
Hierzu betrachten wir Erklärungsansätze der Psychoanalyse (Rauchfleisch)
und der Sozialpsychologie (Heitmeyer). Ausgangspunkt der Überlegungen
ist der Fall Markus. ...
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Q1.1:
Entwicklung und Sozialistion in der Kindheit
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(3)
Der Mensch als Lernwesen, kognitive Entwicklung (Piaget/Montessori)
Piaget betrachtet den Menschen aus einer ganz anderen Perspektive als
die Theoretiker, die wir bislang kennengelernt haben. Er konzentriert
sich darauf, wie der Mensch seine Welt geistig erfasst und verarbeitet.
Seine Experimente zeigen, dass mit "seine Welt" nicht seine
soziales Umfeld, nicht die soziale Interaktion und kein Meadsches Game
gemeint ist. "Seine Welt" meint bei Piaget eher die Welt, die
die Naturwissenschaft untersucht. In diesem Zusammenhang sieht er schon
beim kleinsten Kind die Methode genetisch angelegt, die u.U. irgendwann
den Naturforscher zum Nobelpreis führt. Was in den Erfahrungswissenschaften
von der Naturwissenschaft bis zur Sozialwissenschaft die Methode von trial
& error, Versuch und Irrtum ist, begegnet uns bei Piaget als Adaptationsprozess
von Assimilation und Akkomodation.
Wenn der Mensch geboren wird, beginnt er zunächst reflexbedingt sofort
damit, sich "seine Welt" gedanklich zu erobern. Er will und
kann schon lernen und das besse als alle anderen bekannten Wesen. Zunächst
erfolgt die Welteroberung sensomotorisch. Rasch ist zielgerichtetes eigenständiges
Handeln bei ihm zu erkennen und es ist unverkennbar, dass sein Weltzugriff
sich in seinem Kopf spiegelt (Objektpermanenz). Darauf bauend entwickelt
sich ein zweiter Spiegel des Weltzugriffes in der Sprache. Der Mensch
kann nicht nur mit geschlossenen Augen vor seinem inneren Auge Aktionen
planen, sondern auch darüber mit anderen Menschen kommunizieren.
Die sensomotorischen Schemata werden so Zug um Zug durch begriffliche
und operatorische Schemata ergänzt. Der das Denken anfangs noch bestimmende
Druck der unmittelbaren Wahrnehmung nimmt fortschreitend ab und steuert
am Ende auf ein Denken hin, dass ohne Augenschein zu formallogischen Operationen
fähig ist. Rein formallogische Operationen begegnen uns ganz typisch
in der Mathematik. Wer hat nicht schon einmal gestaunt, wenn Mathematiker
fernab realer Betrachtung über Formelausdrücke angeregt streiten
und diskutieren.
Dem
Lernwesen Mensch, dem kleinen Forscher von Geburt an, muss die
Pädagogik gerecht werden. Zum einen kann sie sich freuen, dass der
Mensch von Anfang an lernen will und kann. Das Lernen muss ihm nicht beigebracht
werden. Vielmehr wäre darauf zu achten, dass ihm der natürliche
Lernwille in der Schule nicht zerstört wird. Zum Anderen stelle sich
die Frage, wie man mit dem von Geburt an lernwilligen und lernfähigem
Menschen schultechnisch optimal umgeht. Eine wegweisende Antwort darauf
hat Maria Montessori (s.u.) gegeben. Sie geht in ihrer Pädagogik
von einem Kind aus, so wie es kognitiv betrachtet von Piaget beschrieben
wird. Mit allen Montessori-Aspekten, die das Kind unter Kindern lernen
sieht, hat jedoch Piaget nichts "am Hut". Dort müssen wir
zu Mead und Schäfer sowie zu Erikson und Freud sehen.
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(2)
Der Mensch als Kommunikationswesen, Sozialisation als Rollenlernen (Mead)
Wir haben bei Freud den Menschen als Triebwesen kennengelernt, ihn mit
Erikson als ein Sozialwesen betrachtet und werden den Menschen nun mit
George Herbert Mead als Kommunikationswesen betrachten, das nur mittels
Sprache bzw. nur mittels Kommunikation mit seinen Mitmenschen zu seiner
Identität gelangt. Außerdem werfen wir einen Blick auf Gerd
E. Schäfer, der sich ebenfalls mit Sprache und dann auch dem Spiel
beschäftigt hat. Ähnlich wie Mead sieht auch Schäfer in
der Sprache vor allem die Bedeutung gespiegelt, die wir den Dingen und
Zusammenhängen in unserer Kommunikation sehen. Andere Kommunikationsgemeinschaften
können gleichen Dingen und gleichen Zusammenhängen ganz andere
Bedeutungen geben.
In der Sprache begegnet uns also unsere Bedeutungswelt und wir können
ohne die Anwesenheit der Dinge und Zusammenhänge über diese
kommunizieren oder ganz individuell über diese nachdenken. Denken
erweist sich so als nach innen verlegtes Sprechen. Sprache ist so das
Mittel, mit dem wir unsere Bedeutungswelt kennenlernen, bedenken, mit
anderen diskutieren und so miteinander fortentwickeln.
Im Spiel, bei Mead: PLAY und GAME, sieht Schäfer nun eine Fortführung
dessen, wie wir mit Sprache unsere Bedeutungswelt bearbeiten. Auch im
Spiel ist es möglich, fernab einer realen Situation und dennoch voll
in eine imaginierte Situation hineinverwoben komplexe Situationen menschlicher
Existenz durchzuspielen, sie zu verstehen, sie zu kritisieren und ggfs.
neue Prototypen des Zusammenwirkens zu entwickeln und zu erproben. Außerdem
polarisiert das Spiel, wie Montessori sagen würde, unsere Aufmerksamkeit,
schlägt uns voll in seinen Bann, so dass wir mit allen Sinnen die
gespielte Situation erleben, während die rein sprachliche Bearbeitung
einer solchen Situation deutlich distanzierter, abstrakter und rationaler
daherkommt.
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(1)
Der Mensch als Triebwesen, psychosexuelle und psychosoziale Entwicklung
(Freud/Erikson)
Zunächst einige Erinnerungen an Freud. Dann beschäftigen wir
uns mit dem Freud-Schüler Erik Erikson. Sein Kernthema ist die Identitätsentwicklung
des Menschen von der Geburt bis zum Tod. Anders als Freud geht nicht psychosexuell
von den erogenen Zonen des Menschen aus, sondern er geht vom Beziehungsumfeld
des Menschen aus. Der Weg, den der Mensch zu seiner Identität und
mit ihr geht, ist für eine Gratwanderung zwischen zu viel Identitätsunterstützung
(Fehlanpassung) und zu wenig Identitätsunterstützung (Malignität).
In den ersten drei Phasen spiegelt sich das Freudsche Denken besonders:
Urvertrauen gegen Urmisstrauen in der 1. Phase. In der 2. Phase geht es
um Autonomie gegen Scham und Zweifel. Im Begriff Autonomie spiegelt sich
die Freudsche These von der startenden Ich-Entwicklung in der analen Phase.
In der 3. Phase geht es dann um Initiative gegen Schuld. Im Begriff der
Schuld spiegelt sich die Freudsche Auffassung von dem sich in der phallischen
Phase entwickelnden Über-Ich.
Um uns auf dem Hintergrund unserer erworbenen Theoriekenntnisse in die
psychosoziale Lage anderer Menschen konkret hineinversetzen zu können,
schreiben wir nun innere Monologe, die einen Identitätsweg über
drei Phasen spiegeln.
Dann beschäftigen wir uns mit der Montessori-Pädagogik und untersuchen,
ob diese nach Erikson die Identitätsentwicklung geeignet unterstützt
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