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Drei freiwillige Vorbereitungsrunden am 23.4., 29.4. und 6.5.
Dazu seht bitte in die rechte Link-Spalte.
Erster Termin: Thema Soziale Medien - Mit Blick auf Mead
unter dem Link werden
soziale Medien daraufhin untersucht, ob sie die eine demokratische
Identitätsentwicklung unterstützen oder diese u.U. sogar konterkarieren.
Zweiter Termin: Wir befassen uns mit Schäfer. Dazu bitte
die Materialien oben unter Lernwochenende lesen
Dritter Termin: Wir besprechen ein Abi-Klausur. Bitte reicht euren Versuch
zu der Klausur rechts per Mail ein.
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Weitere Materialien nach Euren Wünschen
Hier Materialien, um die ihr mích zur Wiederholung und zum
vorbereitenden Lernen gebeten habt.
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Q1: Ein weiteres reformpädagisches Konzept: Jena Plan
Die Montessoripädagogik wurde als reformpädagogisches Konzept behandelt.
Das ist eine konkret vorgebene inhaltliche Fokussierung. In den
Sachkompetenzen des Lehrplans ist jedoch von "reformpädagogischen Konzepten"
die Rede. Deshalb hier noch ein Blick auf die Jena-Plan-Schule, die uns
bereits im Film "Treibhäuser der Zukunft" begegnete, als wir uns mit Blick
auf die Just Community weitere Alternativschulmodelle betrachteten.
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Q1 Systemische Sicht auf Familie
Aus der Perspektive Meads und seiner Sicht auf gelingende
Identitätsentwicklung könnte man sagen, dass die systemische Therapie
einer Familie dann notwendig wird, wenn das famililiäre GAME aus dem
Gleichgewicht gerät. Das verlorene Gleichgewicht in der systemischen
Familientherapie ergründet und dann ausgelotet und geplant, was zu tun
ist, damit es wieder ins Gleichgewicht gerät.
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Q1: Unzureichend Identitätsentwicklung am Beispiel agressiven
Verhaltens: Heitmeyer/Rauchfleisch
Wenn Identitätsentwicklung, so wie von euch behandelt, nicht
schrittweise mehr und mehr gelingt ist, dann kann es bei Jugendlichen auch
zur Entwicklung von Agressivität kommen. Dazu aus sozialpsycholgischer
Sicht Heitmeyer (Anschluss an Hurrelmann) und aus pschoanalytischer Sicht
Rauchfleisch (Anschluss an Freud/Erikson). Den Fall Markus haben wir
zunächst mit Blick auf Freud/Erikson analysiert und gesehen, wie stark ein
aus dieser Sicht misslingende Kindheit die Integrationsprobleme in der
Jugend verstärkt. Eure "Inneren Monologe", die Markus Innenleben
veranschaulichen sollen, zeigen tiefes Einfühlungsvermögen. Gratulation!
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(6) Chancen und Grenzen pädagogischer Einwirkungen in
Vorschuleinrichtungen
Im Anschluss an Fend's Funktionen der Schule schauen wir genauer in die
Vorschuleinrichtungen und sehen auch durch die Brille des zu Fend
Besprochenen Chancen und Grenzen pädagogischer Einwirkungen in
Vorschuleinrichtungen. Denn dort in viel jüngeren Jahren stellt sich die
Frage, was außerhalb der Familie wie realistisch geleistet werden kann,
auf besondere Weise. In diesem Zusammenhang stellt auch Gerd E. Schäfer
Forderungen für die Vorschulerziehung auf.
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(5) Funkton von Schule nach Fend
Nach allen Überlegungen zu Demokratie und entsprechender Bildung und
Erziehung in Schule und Familie nehmen wir nun aus soziologischer Sicht
die Funktion der Schule in der Gesellschaft in den Blick. Im Felde
der bürgerlichen Forderungen nach Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit
hat die Schule eine schwierige Aufgabe. Denn ihre Funktion, der
nachwachsenden Generation so in die Gesellschaft hineinzuverhelfen, dass
sich das bürgerlich Demokratische fortschreibt, kann nur erfüllt werden,
wenn es gelingt, auch einander widersprechende Funktionselemente zu
integrieren. Hier spiegelt sich vielfach das, was wir in der Debatte um
Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit besprachen: Die Gleichheit aller
stößt sich an der Freiheit aller. Die aus Freiheitsgründen aller
resultierende Ungleichheit mit Brüderlichkeit auszugleichen, kann zuviel
Geschmack gewährter Caritas haben usw. ..... Einschub:
Pisa2018: Wenn es darum geht zu überprüfen, ob in in der
gesellschaftlichen Veranstaltung Schule auch demokratische Prinzipien
möglichst gut umgesetzt werden, dann kann ein Blick in die letzten
Pisa-Studien-Ergebnisse weiterhelfen. Denn in den Pisa-Studien geht es
nicht nur darum, wie deutsche Schüler*innen im Leseverständnis, in
Mathematik und Naturwissenschaften im Vergleich zu anderen
Industrieländern abschneiden, sondern auch darum, wie sehr im deutschen
dreigliedrigen Schulsystem das demokratische Prinzip der
Chancengerechtigkeit umgesetzt ist. Hier erhält im internationalen
Vergleich Deutschland seit vielen Jahren ziemlich schlechte Noten.
Außerdem müsste der Exportweltmeister Deutschland in Mathematik und
Naturwissenschaften deutlich besser dastehen und nicht wieder relativ
schlechter werden. Denn der Wohlstand Deutschlands gründet sich in
wirtschaftlichem Vorreitertum. Dieses gründet sich zentral in einer
TOP-Bildung unserer nachwachsenden Generation. Denn mit Rohstoffreichtum
aller Art sind wir nicht ausgestattet.
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(4) Prinzipien der Erziehung im Nationalsozialismus am Beispiel der
Jugendorganisationen HJ und BDM
Unsere bisherigen Themen drehten sich alle im Kern um die Bedingungen der
Möglichkeit, das Ziel demokratischer Mündigkeit zu erreichen. Genau das
hatte der
Nationalsozialismus nicht im Visier. Die Anhänger des
Nationalsozialismus steigerten sich in einen Führerkult, der zum Holocaust
und in den 2. Weltkrieg führte. - Wie das geschehen konnte, ist eine
extrem komplexe Fragestellung, die aus der Perspektive vieler Fächer zu
stellen wäre, um zu einem Ergebnis zu kommen, das umfassend dabei helfen
kann, das nach dem 2. Weltkrieg geschworenen "Nie wieder" zu ermöglichen.
Der Beitrag des Faches Pädagogik ist, mit dem Blick auf das "Nie wieder" zu klären, wie
das NS-Bildungs- und Erziehungssystem vorging, um Menschen dazu bringen zu
können, das ganz aktiv dabei mitzuwirken, das Grauen des Holocaustes und des 2.
Weltkrieges real werden zu lassen. Die NS-Pädagogik musste dazu größten
Einfluss auf die junge Generation nehmen. Dieser Einfluss war aus NS-Sicht
nur zu gewinnen, wenn der Einfluss der Familien deutlich zurückgedrängt
wurde. So kam es zur Hitlerjugend und in der Hitlerjugend zum BDM (Bund Deutscher
Mädel). Auf vielfältige Art und Weise wurden in diesen Organisationen vor
allem in Zelt- und anderen Lagern glühende Nazis "produziert".
Aus unseren bisherigen Überlegungen, in denen es vor allem
darum ging, aufzuzeigen und nachzuvollziehen, was zu tun ist, damit aus
dem kleinen, noch von den Eltern abhängigen unmündigen Wesen ein
selbständiger und eigenverantwortlicher Erwachsene wird, ergaben sich aus
der Pädagogik Forderungen an die Politik, wie sie diesen Weg zur
Mündigkeit gestalten sollte. In unserer Betrachtung zu HJ und BDM wird das
genau umgekehrte sichbar. Die Politik bzw. die NS-Ideologie gibt für die
Pädagogik vor, wie das Individuum nicht zu sozialverantwortlicher
Eigenständigkeit kommt, sondern wie es - sehr gut auch im Lager - zu dem
Wesen geformt wird, das letztlich verinnerlicht: "Ich bin nichts, mein
Volk ist alles". (a) Nach Erikson ist das individuelle Malignität und
Maladaption der Gruppe. (b) Aus der Perspektive Hurrelmanns ist nicht
produktive Realitätsverarbeitung zwischen den Polen von Individuation und
Integration, sondern eigentlich nur Integraton und anpassende
Realitätsverarbeitung. (c) Nach Mead wird jede I-Reaktion, jedes
role-making unterdrückt, während role taking und übermächtige
ME-Zuschreibungen das SELF in die Abhängigkeit führen. (d) Das von
Norbert Lammert geforderte kunstvolle Verhältnis von Konflikt und Konsens
wird nie erreicht, da weder Konflikt, noch Konsens eine Chance haben,
sondern widerspruchsloser Gehorsam verlangt ist. (e) Gleiches gilt auch
für die von uns in den Blick genommenen elementardemokratischen
Fähigkeiten und Bereitschaften, die einer entsprechend gelingenden
demokratischen Praxis entspringen sollen. Die NS-Praxis im Lager injeziert
die Vorgaben von außen in die Lagerpraxis, die an der Praxis Beteiligten
haben keine Chance, auch nur irgendetwas mitzubestimmen. (f) Mit Blick
auf unsere Klafki-Überlegungen ist auch festzustellen, dass die Inhalte
der Lagererziehung Unter- und Einordnung und eben nicht Selbstbestimmung,
Mitbestimmung und Solidarität zum Ziel haben.
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(3) Demokratische Schule am Beispiel der Just-Community-Konzeptes von
Lawrence Kohlberg mit Blick auf Kohlbergs Theorie zur Moralentwicklung
Das, was wir im Zusammenhang der interkulturellen bzw.
Demokratiepädagogik schon mit Blick auf "Urvater" Lessing sahen, dass der
Mensch zunächst einmal in der Wertewelt seine Eltern eine erste Wahrheit
übermittelt bekommt, die für ihn absolut gilt und die noch nicht
hinterfragbar ist, begegnet uns auch in der Kohlbergschen
Moralentwicklung. Der Startpunkt ist eine Wahrheit. Am Ende der
Entwicklung soll jedoch jemand stehen, der von einer persönlich festen
ethischen Position aus sich in die gesellschaftliche Frage mitwirkend
einmischt, was für alle als gut und böse, richtig und falsch bzw. erlaubt
und unerlaubt ist. Kohlberg beschreibt diesen Weg von aufoktroyierter
Moral zu einer eigenständigen Moral in sechs Stufen. Diesen Weg zur
Eigenständigkeit stellt Kohlberg in ein Verhältnis zu seiner Just
Community. Mit Worten aus der interkulturellen Pädagogik könnte man sagen,
Kohlberg "inszeniert" mit seinem demokratischen Schulkonzept "eine
gelingende Praxis". in der die o.g. Eigenständigkeit sich frei entwickeln
kann. Aus Meads Sicht könnte dieser Weg als einer beschrieben werden
könnte, wie in und aus "sozialer Interaktion" eine Moral entsteht, die
sich im steten Wechselspiel von ME- und I-Anteilen allgemein und
individuell fortentwickelt. Übungen: In diesen
Zusammenhängen, in denen unterschiedlich ausgerichtete Theorien daraufhin
zu untersuchen sind, ob sie einander ergänzen, einander widersprechen oder
trotz unterschiedlicher Perspektive dennoch in die gleiche Richtung weisen
- in diesen Zusammenhängen haben wir die Methode angewandt, mittels einer
Tabelle (Theorie1 in den Zeilenköpfen und Theorie2 in den Spaltenköpfen)
hinreichend viele Schnittpunkte zwischen den Theorien ausfindig zu machen,
die uns dann in die Lage versetzen, anhand mehrerer Unterpunkte zu einem
differenzierten und abwägenden Ergebnis in der Theoriezusammschau zu
kommen. Folgerungen: Unter dem urdemokratischen Aspekt
der Gewaltenteilung rückt dann, nachdem die Just Community mit
Interkultureller bzw. Demokratiepädagogik, mit Meads
Identitätsentwicklungstheorie und Heitmeyers 5 Jugendaufgaben verbunden
wurden, eine demokratische Schulverfassung in den Blick, in der sich
Kohlbergs Prinzipien und Organisationsvorschläge wie
Gemeinschaftsversammlung, Vermittlungsausschuss und Vorbereitungsgruppe
spiegeln.
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(2) Bildung als Ausbildung von Selbstbestimmungs-, Mitbestimmungs- und
Solidaritätsfähigkeit bei Wolfgang Klafki
Wenn bislang um eine demokratisch gelingende Praxis ging, in der
freiwillig demokratische Überzeugungen wachsen können, akzentuiert sich
mit Wolfgang Klafki in diesem Zusammenhang, die Frage nach entsprechend
geeigneten Bildungsinhalten und Methoden. Es geht also um die Frage,
welchen Inhalten ein Gebildter wie begegnet sein sollte, damit Bildung als
Ausbildung von Selbstbestimmungs-, Mibestimmungs- und
Solidaritätsfähigkeit gelingen kann. Mit Worten aus (1) stellt sich so
die Frage, welche Bildungsinhalte fördern wie behandelt eine gelingende
demokratischen Praxis, die zu "elementardemokratischen Fähigkeiten und
Bereitschaften" führt und diese prägt. Mit Worten aus (2) und speziell
dem Thema Just-Community stellt sich so die Frage, welche Kriterien
angelegt werden solllten, damit die Abstimmung darüber, was wie gelernt
werden sollte rational begründet zu einem Konsens in der Just Community
gebracht werden kann bzw. Inhalte und Methoden gewählt werden, die den
Gedanken der Just Community nicht konterkarieren.
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(1) Interkulturelle Pädagogik - Demokratiepädagogik
Nach den zahlreichen Theorien zu Identität, Entwicklung, Sozialisation
und Erziehung in der Q1 rücken nun Fragen in den Blick, wie man dann auf
diesem Hintergrund unsere Werte, Normen und Ziele in Erziehung und Bildung
in den unterschiedlichen Bildungsinstitutionen professionell umsetzt (s.
dazu auch
EW-Vorgaben 2020). Dazu starten wir zunächst mit zwei Fallbeispielen,
die deutlich machen, dass Migration stets ein Mehrgenerationenprojekt ist,
das je nach sozialer, wirtschaftlicher, kultureller und religiöser Distanz
zum Einwanderungsland oftmals erst dann erfolgreich abgeschlossen werden
kann, wenn hier geborene Kinder von Anfang auch unter "Kartoffeln"
aufwachsen. - Als Kernproblem kann u.a. festgemacht werden, dass
"Wahrheiten", die im Herkunftsland mitunter seit Generationen so gelten,
hier bei uns nicht so einfach zu den Akten gelegt werden können. Hier
aufwachsenden Kindern muss jedoch - spannende Frage: Wie? - erlebbar
vermittelt werden, dass es unter demokratischen Verhältnissen möglich ist,
das Leben der Menschen, die von den unterschiedlichsten Wahrheiten
ausgehen, friedlich zusammenzuführen. Der demokratische Denkansatz geht
von Lessings Ringparabel und der dort schon im 17. Jahrhundert
propagierten Position aus, sich in die Unerkennbarkeit der einen Wahrheit zu
fügen. Dies spiegelt sich auch in der Formel:
Eine Wahrheit : Unfreiheit = viele Wahrheiten : Freiheit
bzw. in der Dahrendorfformel: Wahrheit : Unfreiheit =
Ungewissheit : Freiheit
Dieses spiegelt sich auch in der Anne-Will-Diskussion zum
Beschneidungsverbot. Dort treffen nicht kompromissbereite Positionen, die
von einer umumstößlichen Wahrheit ausgehen, auf solche, die nach einem
Kompromiss suchen. Die Folgerung daraus - analog zur o.g.
(Dahrendorf-)Formel - ist, dass freies demokratisches Zusammenleben nur
unter der Annahme der Existenz vieler Wahrheiten bzw. unter der Annahme
pronzipieller Ungewissheit denkbar ist. So kommen wir zu ersten
Folgerungen. Um diese noch weiter ausdifferenzieren zu können, blicken
wir zurück in die Q1 und zum Rollenlernen nach George Herbert Mead. Mead
ist der Auffassung, dass alle Bedeutung aus sozialer Interaktion entsteht,
also aus der Mitte der sozialen Gemeinschaft heraus definiert wird. Das
gilt für abstrakte Begriffe wie z.B. "Treue", für die gleiche "Kuh", die
hier Schlachtvieh und in Indien heilig ist, und gilt so auch für Dich, der
Du Deine Rolle in der Gesellschaft in der Auseinandersetzung zwischen
ME-Zuschreibungen und I-Reaktionen darauf findest und so zu Deinem SELF
kommst. In dieser Sicht ist Dein Mitmensch, dein natürlicher Freund, ohne
den in Deiner Gemeinschaft kein SELF zustande kommen könnte. Viele
Menschen sehen das anders: Für sie sind Anderen stete Verhinderer des
eigenen Ich. Sie drängt es auszurufen: "Wenn die Anderen doch nicht wären,
dann könnte ich original ich selbst sein." Insofern passt die Meadsche
Sicht auf das Kommunikationswesen Mensch, Deinen natürlichen Freund, gut
zu dem hier entwickelten demokratischen Kerngedanken, der die einzelnen
mit ihren ungewissen Positionen so zusammenbringen will,
dass sie untereinander die je aktuell beste gemeinsame Position rational
ermitteln können und wollen. Das Meadsche Kommunikationswesen kann von
seiner Anlage her Demokratie.
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