Jugendgewalt  -  Heitmeyer
Startseite
Klausurtechnik
Unserer Gesellschaft gerecht werdend muss Pädagogik
> die Bedingungen der Möglichkeit von Mündigkeit und Demokratie ergründen und erkunden, sie überzeugend inszenieren und gelingend erlebbar machen.
Wenn es also - anders ausgedrückt - Aufgabe der Pädagogik ist,
> all die Zusammenhänge zu erforschen, die den Weg hilfreich begleiten können, wie aus noch kleinen unmündigen Menschen mündige Erwachsene werden, die unser demokratisches Gemeinwesen aktiv unterstützen und fortentwickeln,
dann stellt sich im Blick auf das Thema "Unzureichende Identitätsentwicklung am Beispiel von agressivem Verhalten nach Heitmeyer" die Frage, was Heitmeyer hierzu Zielführendes beitragen kann.


Pädagog*innen gucken nach Heitmeyer, um aus sozialpsychologischer Sicht die Bedingungen kennenzulernen, die immer wieder dazu führen, dass die Identitätsentwicklung Jugendlicher nicht zum eigentlich angestrebten Ziel gelingender Integration führt. Jugendgewalt ist so z.B. ein typisches Desintegrationsphänomen. Heitmeyer und andere Forscher, die sich mit diesen Erscheinungen beschäftigen, haben dazu unzählige Fälle, z.B. in Gerichtsakten, untersucht, um zu beschreiben, wie Desintegration zustande kommt, um daraus auch abzuleiten, was getan werden müsste, um Fehlentwicklungen zu korrigieren. Der sozialpsychologische Ansatz Heitmeyers sucht die Fehlentwicklungsgründe nicht vordergründig in der Person des Jugendlichen, sondern möchte vor allem die sozialen Umstände klären, in denen Jugendliche, deren Traum sicher nicht die Desintegration ist, dennoch auf diesen Weg geraten. Aus dieser Warte sollen dann Möglichkeiten aufgezeigt werden, wie soziale Rahmenbedingungen zielführender gestaltet werden können.

Die fünf Jugendaufgaben Heitmeyers standen zunächst im Zentrum der Theorie Heitmeyers und finden sich dann auch in seiner umfassenderen Desintegrationstheorie wieder.
Fallbeispiel

Fünf Aufgaben, die sich
in der Jugendzeit stellen


Desintegrationstheorie:
Darstellung (A)

Darstellung (B)
Wesentliche Vernetzungen mit anderen Themen:

Rauchfleisch:
Rauchfleisch blickt auf die gleichen Phänomene wie Heitmeyer und betrachtet sie aus psychoanlytischer Perspektive.

Mead, Kohlberg, Klafki, Produktive Realitätsverarbeitung, Interkulturelle Bildung:
Von diesen Theorien, die gemeinsam, jedoch auf ihre je unterschiedliche Art gelingende Identitätsentwicklung im Blick haben, - von diesen Theorien her gedacht ist der Blick nach Heitmeyer deshalb interessant, weil hier reale Jugendwirklichkeit, die in die Desintegration führt, sozialpsychologisch analysiert wird. Die Integrationstheorien können mit Blick auf solche Desintegrationsprozesse ihre Theorien gelingender Integration schärfen und an Heitmeyers These vom doppelten Kontrollverlust erkennen, dass am gesellschaftlichen Anteil an Desintegrationsprozessen deutlich wird, wo Gesellschaft sowohl versagen wie andererseits auch helfen könnte.

Erziehung im Nationalsozialismus: Von hier betrachtet ist der Blick auf Heitmeyer und Jugendgewalt deshalb interessant, weil die von Heitmeyer beschriebenen Desintegrationsprozesse, z.B. wenn es um das Thema regressive Gewalt geht, deutlich zeigen können, dass Mechanismen, die in der NS-Zeit zur Ausgrenzung des Fremden, zu Rassenhass , Gewalt und Massenmord geführt haben, auch heute im Kern weiter wirken. Das aber eben nicht, weil es geborene Nazis gibt, sondern weil Integration in bestimmten gesellschaftlichen Situationen und Umständen für Jugendliche nicht gelingt und sich so Tore in den Nazismus öffnen, die von entsprechenden Organisationen nur zu gerne verlockend präsentiert werden. Die im rechten Spektrum angebotene Integration ist eine außerhalb unseres Gemeinwesens. Diesen Weg gehen nur die, denen die Integration in unser System nicht gelang oder verwehrt wurde. Zumindest hätten wir es in der Hand, all das, was mit "verwehren" zu tun hat, nicht stattfinden zu lassen. Hierzu wäre bei Heitmeyer die These vom doppelten Kontrollverlust mit den Blick zu nehmen.

Soziale Netzwerke und Identität:
Von hier her betrachtet ist es interessant zu untersuchen, wie bei Heitmeyer beschriebene Desintegrationsprozesse durch Bedingungen gestärkt werden, die typisch für die Nutzung sozialer Netzwerke sind. So geraten in Verbindung mit Heitmeyer eher die Risiken in den Blick und weniger die Chancen.
Rauchfleisch



Mead
Kohlberg
Klafki
Produktive Realitätsverarbeitung
Interkulturelle Bildung



Erziehung im Nationalsozialismus



Soziale Netzwerke & Identität